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Turnerfrauen auf großer Wandertour 2005
Bereits seit 10 Jahren veranstalten die Frauen der Turngruppe in jedem Frühjahr  eine zweitägige Tour.

Nachdem man bereits neunmal mit dem Fahrrad, unter anderem im ImageWesterwald, Münsterland, Mosel sowie im Kölner Raum unterwegs war, ging es in diesem Jahr ins schöne Sauerland. Aber nicht wie gewohnt auf dem Drahtesel sondern zum ersten Mal auf Schusters Rappen. Jutta Reichmann, die auch die bisherigen Touren immer organisiert hatte, hatte für uns eine Strecke von insgesamt 26,2 km  von Brilon bis Willingen auf dem Rothaarsteig ausgemacht, die wir am 11. Juni 2005 voller Tatendrang mit neun Frauen in Angriff nehmen  wollten. Mit freudiger Erwartung traf man sich um sechs Uhr morgens auf dem Auer Bahnhof. Zunächst einmal musste die nicht ganz unkomplizierte Bahnfahrt bewältigt werden. Die Fahrt führte uns über Siegen, Hagen bis nach Bestwig. Mit vier oder fünf Flaschen Sekt  (so genau weiß ich das nicht mehr) und jeder Menge Proviant breitete sich rasch gute Laune aus. Diese verstärkte sich noch um so mehr auf der Busfahrt von Bestwig nach Brilon, nachdem der Busfahrer mit uns eine Tankstelle anfuhr, damit wir unseren Bedarf an gekühltem Bier wieder auffüllen konnten. Anzumerken ist noch, dass es sich um einen Linienbus handelte, der auch noch andere Passanten beförderte. In Brilon ließen wir unser Gepäck mit dem Taxi zur Pension nach Willingen bringen und nahmen dann vom Marktplatz aus den Rothaarsteig ins Visier. Die ersten drei bis vier Kilometer gingen recht steil nach oben und es mussten schon die ersten Blasenpflaster verteilt werden. Aber wie Anja schon treffend bemerkte, „wenn man oben ist, dann ist es schön“. Und es wurde schön, vor uns breitete sich das reich bewaldete Sauerland in seiner ganzen Pracht aus.  Bei recht frischen Temperaturen von ca. 7 – 8 Grad blieb es nicht aus, dass bereits nach einer Stunde die erste Wanderhütte von uns aufgesucht wurde. Wir stärkten uns mit Kaffee, Bier, Bratwurst vom Grill sowie zum Abschluss mit einem leckeren Sauerländer Tropfen. Dann wurde es ernst, denn wir hatten noch 20 km vor uns. Mit munterem Gesang, angefangen über herkömmliche Wanderlieder bis hin zu alten Schlagern (wobei ich keine traurigen Lieder singen durfte, denn dann kamen Brigitte immer die Tränen) und sogar zur sechsstimmigen Kanonversion von Bruder Jakob wurden die nächsten 11 km locker durchmarschiert ohne es zu Imagebemerken. Ein Hinweisschild auf ein Brauhaus brachte uns dann aber wieder einmal vom Weg ab. Nachdem man einmal gut gesessen  und ein, zwei Bierchen getrunken hatte, machte sich bei der ein oder anderen dann doch plötzlich die ersten Anzeichen von Erschöpfung breit und es wurde überlegt, ob es nicht besser wäre den Rest der Strecke mit dem Taxi zu fahren. Aber eine Indianerin kennt keinen Schmerz, vor allem wenn der Kellner des Brauhauses behauptet, dass man bis zum Richtplatz (unsere letzte Station auf dem Rothaarsteig) nur ca. eine halbe Stunde unterwegs sei. Ich vermute mal, dass der Kellner uns nicht leiden konnte, denn die nächsten 6 km entpuppen sich als das schwierigste Wegstück überhaupt. Es ging nur noch bergauf  und die ersten Fußlahmen waren zu beklagen. Beim singen ging uns recht schnell die Puste aus und unsere HoffnuImageng das es bald wieder „schön“ wurde, wurde nach jeder Kurve zunichte gemacht. Zu allem Übel fing es auch noch an zu regnen. Schon bald machte sich auch bei der ein oder anderen ein wenig Unmut breit und die Pipipausen wurden auch immer mehr. Doch mit Dopingbonbons und unserem eisernen Willen kamen wir reichlich erschöpft auch am besagten Richtplatz an und von da an ging es nur noch bergab bis zum Ortsanfang Willigen. Zu erwähnen ist noch, dass wir für diese Strecke (9 km) über zweieinhalb Stunden brauchten. Mit dem Taxi fuhr man dann noch bis zur Pension, da diese ziemlich außerhalb des Ortes lag und nur noch wenige von uns bereit waren das Stück zu laufen. In der Pension wurden wir von der Wirtin bereits erwartet und freundlich in Empfang genommen. Nach einer heißen Dusche und einer kurzen Ruhepause erwachten die Lebensgeister wieder und wir machten uns auf die Suche nach einer Pizzeria um unseren Riesenhunger zu stillen. In Willigen war der Teufel los, sämtliche Kneipen waren total überfüllt, aber nach einer kurzen Wartezeit und einem kleinen Disput mit dem Personal fanden wir auch endlich ein Plätzchen und manche ließen sich nieder mit der festen Absicht nicht wieder aufzustehen. Und so kam es dann auch, als das Lokal um Mitternacht seine Tore schloss saßen fünf von uns immer noch an ihrem Platz, hinzu kamen noch ein Kellner und der Geschäftsführer und das Unheil nahm seinen Lauf. Was so gemütlich und wohltuend mit einem Gläschen Rotwein begonnen hatte endete in einem regelrechten Saufgelage mit italienischer Musik und Gesang vom feinsten. Jutta und Andrea stießen nachher auch noch hinzu und gaben ihr bestes. Gegen drei Uhr morgens brachte uns dann endlich ein Taxi wieder zurück zur Pension, aber erst nachdem sich ein paar von uns alles noch mal „durch den Kopf“ gehen ließen. Um halb vier kehrte dann endlich Ruhe ein. Am nächsten Morgen wurde sich bei einem hervorragenden Frühstück getroffen und man ließ den Abend nochmals Revue passieren. Nach einem kleinem Frühschoppen mit heißem Tee und Bier fanden wir uns auf dem Bahnhof zur Rückfahrt ein und da war bis auf  Einzelne die Müdigkeit nicht mehr anzusehen. Bis auf die beiden Karins, die beide wie und wo auch immer ein Nickerchen halten können. Aber wer in unserer Truppe einschläft der wird bestraft, wie unschwer auf den Bild zu erkennen ist. Nach einem Zwischenstopp in Hagen zum Mittagessen, lief man gesund und munter wieder im Bahnhof Au ein und war sich einig, dass diese Tour eine mit Abstand der Schönsten gewesen ist und im kommenden Jahr eine Wiederholung haben muss.  Ich muss noch anmerken, ohne mich jetzt besonders hervorheben zu wollen, dass ich einen großen Teil zur Unterhaltung während der Reise bestritten habe. Aber, wer mich kennt……………?! Ute Alscher

 
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